Post Merger Integration (PMI) / Post Corporate Exit (PCE)

Im Zuge von Zu- oder Verkäufen von Unternehmensteilen gibt es nachhaltige Veränderungen zu managen. Dabei gilt es Sachthemen, wie Strategieanpassung, Marktauftritt, Produktmix, Kunde-Kunde-Prozess, usw. und Kulturthemen, wie Kooperation, Personalauswahl, Regeln und Richtlinien, usw. zu bearbeiten. Das Handeln des Management in den ersten 12 Monaten nach der Bekanntgabe des Kaufes bzw. Verkaufes bestimmt maßgeblich den Erfolg/ Mißerfolg der Transaktion.

Das Bild, welches durch Studien und Untersuchungen von den Ergebnissen gezeichnet wird, ist alles andere als berauschend.

 

Mindestens 50% aller Transaktionen bringen demnach nicht den Erfolg, den das Management damit erzielen wollte. Zum Vorgehen und zu den Methoden bei PMI/ PCE gibt es „kilometerlange“ Veröffentlichungen, ohne dass sich die Erfolgsquote dadurch entscheidend verändert hat.

Was ist zu tun?

Unsere Schlußfolgerung aus eigenen Erfahrungen und aus den einschlägigen Veröffentlichungen ist, dass es die handelnden Personen (Top-Management, Projektverantwortliche, Berater) selbst sind, die über Wohl und Weh entscheiden. Das differenzierende Merkmal liegt eben nicht in den verwendeten Methoden und Tools, sondern darin wie Kommunikation, Personalbesetzung, Entscheidungsfindung, Umgang mit nicht zutreffenden Annahmen, Widerständen, Skepsis usw. im Handeln der „sichtbaren“ Personen von den Menschen in der gesamten Organisation erlebt werden – nachvollziehbar?, authentisch? und konsequent?. Der Erfolg von PMI/ PCED wird, eine grundätzliche Sinnhaftigkeit der Transaktion vorausgesetzt, auf der emotionalen Ebene der Menschen entschieden und nicht auf der rationalen. Damit sind andere Kompetenzen erforderlich als bei der Prüfung der strategischen Passung, der Due Diligence, der Verhandlung des Kauf-/ Verkaufpreises, der Überprüfung von Prozessen, usw.

Nachstehend sind einige Mosaiksteine aufgeführt, die aus unserer Sicht in jedem Fall erforderlich sind:

•    Offene und kontroverse Diskussion im Top-Management über erwartete Ergebnisse und dahinterstehende Annahmen
•    Verabschiedung des Integrations-/ Corporate Exit-Modells (Selbständigkeit, Symbiose, Einverleibung, Abschneiden, Kooperieren, …)
•    Klare Beschreibung des erwünschten/ nicht erwünschten Verhaltens des Top-Managements und der Projektleitung einschließlich Vereinbarung über
     Konsequenzen bei Verstößen
•    Zusammenstellung des Projektteams nach erforderlichen Charaktereigenschaften
•    Umfassender Kommunikationsplan einschließlich regelmäßiger Feedback-Schleifen (Interviews, Befragung, Stimmungsbilder)
•    Systematische Überprüfung des Planungsszenarios bei neuer Informationslage bzw. Veränderung des Kontextes
     (z.B. Finanzkrise, Kundenverhalten, …)

und daraus abgeleitete Veränderungen für den laufenden Prozess.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass jede PMI/ PCEC individuell zu gestalten ist und der Erfolg entscheidend von den handlungsbestimmenden Kompetenzen des Top-Managements, der Projektleitung und der Berater abhängt.